Unschulds-Beteuerungen im Mannesmann-Prozess

Ich weiss nicht, wo strafrechtlich ein Problem liegen soll, sagte Ackermann, der zur Zeit der Übernahme vor vier Jahren Mitglied des Mannesmann-Aufsichtsrates war. Er habe sich nicht bereichert. Ackermann muss sich in dem Verfahren wegen schwerer Untreue verantworten. Dafür drohen bis zu zehn Jahre Haft.

Der ehemalige Aufsichtsratschef Joachim Funk und der frühere IG-Metall-Vorsitzende Klaus Zwickel betonten ebenfalls, sie hätten sich im Zusammenhang mit den von ihnen genehmigten millionenschweren Abfindungen und Pensionszahlungen für Mannesmann-Manager bei der Übernahme durch Vodafone korrekt verhalten und wiesen alle Vorwürfe zurück.

Die Staatsanwaltschaft, die den Angeklagten Untreue oder Beihilfe dazu vorwirft, hatte in ihrer Anklageschrift bekräftigt, die Abfindungen an Mannesmann-Manager nach der Übernahmeschlacht vor vier Jahren seien überhöht gewesen und unrechtmässig gewährt worden. Die Mannesmann-Führung hatte sich lange gegen die bis dahin grösste Übernahme der Industriegeschichte gewehrt, dann aber Anfang 2000 doch zugestimmt.

Ackermann, Zwickel und Funk gehörten damals dem Präsidium des Aufsichtsrates an, das über die Prämien befunden hatte.

Der 64-jährige Zwickel wiederholte, aus seiner Sicht sei sein Abstimmungsverhalten im Präsidium des Aufsichtsrates einwandfrei gewesen, und alle Beschlüsse seien korrekt gefasst worden.

Auch Funk wies alle Vorwürfe der Staatsanwaltschaft als unberechtigt zurück. Eine feindliche Übernahme ist kein von Musse geprägter Spaziergang durch einen Park.

(bsk/sda)