Jukos-Bankrott unvermeidlich

Dies berichtete die Agentur Interfax. Der einstige russische Branchenprimus Jukos hat nach Angaben des Jukos-Konkursverwalters Eduard Rebgun 491,6 Mrd. Rubel (22,7 Mrd. Franken) Schulden. Der Unternehmenswert wird in der gleichen Grössenordnung beziffert.

Die Jukos-Gläubiger setzen sich zu fast 100 Prozent aus der russischen Steuerbehörde und dem staatlich geführten Ölkonzern Rosneft zusammen. Sie billigten Rebguns Vorschlag, ein Konkursverfahren gegen Jukos zu eröffnen.

Ausverkauf von Jukos

Jukos-Chef Steven Theede hatte vergangene Woche seinen Rücktritt zum 1. August angekündigt. An diesem Tag soll die Hauptverhandlung im Konkursverfahren gegen Jukos in Moskau beginnen.

Der grösste Jukos-Aktionär, Menatep Group, bestand in der Versammlung auf der Billigung des finanziellen Rettungsplanes. Die Annahme von Rebguns Empfehlungen sei ein grosser Fehler. «Beim Ausverkauf der Vermögenswerte von Jukos zu niedrigen Konkurspreisen kann die für die Schuldentilgung erforderliche Summe nicht erzielt werden», sagte Menatep-Finanzdirektor Tim Osborne.

Politische Intrige

Der Fall Jukos gilt in Expertenkreisen als eine politische Intrige des Kremls mit dem Ziel, den unbequemen Chodorkowski zu entmachten und dessen Ölreichtum an den Staatskonzern Rosneft zu übertragen. Jukos ist nach Förderzahlen vom Mai dieses Jahres die siebtgrösste russische Ölfirma.

(ht/sda)