Gläubiger von Meier+Jäggi Solothurn gehen offenbar leer aus

Weniger optimistisch berechnet ergibt sich auch für die Arbeitnehmer keine Dividende. Die Überschuldung von M+J Solothurn wird bei Fortführung der Tätigkeit auf 12 Mio. Fr. veranschlagt, im Liquidationsfall auf 17 Mio. Franken.

Der Konkurs von M+J AG birgt neben der möglicherweise vollständig ausbleibenden Dividende noch zusätzlicher Zündstoff. Im Raum stehen Vorwürfe bezüglich mangelhafter Buchführung und hohen Bezügen eines der Firmenteilhaber.

Die Bücher seien nach dem Abgang des Finanzchefs lückenhaft geführt worden. Die Jahresrechnung stimme pro 2001 mit der Buchhaltung nicht überein, hiess es von Amtsseite.

Ein Vertreter des Baumeisterverbandes sprach davon, einem der Teilhaber seien offenbar kurz vor dem Konkurs noch 2 Mio. Fr. ausbezahlt worden. Das Konkursamt weiss diesbezüglich noch nichts, will der Sache aber nachgehen. Hängig sind ebenfalls noch Klagen von M+J selber gegen einzelne Gläubiger.

Die Versammlung hat das Verfahren an einen privaten Konkursverwalter übertragen, der den unverwerteten Teil der Konkursmasse liquidieren soll. Davon wird abhängen, ob nach Deckung der Verfahrenskosten tatsächlich eine Dividende resultiert.

Meier+Jäggi Solothurn ist eine Tochter der ebenfalls konkursiten M+J Holding AG in Basel. Gegen deren zweite Tochter M + J Basel läuft ebenfalls ein Konkursverfahren. Einzige Überlebende des Konzerns ist dank eines Buyouts die M + J Zofingen (AG).

Die Firma wurde vor rund 20 Jahren gegründet und erlebte ein stürmisches Wachstum. Dieses wurde von der Immobilienkrise der 90-er Jahre schwer beeinträchtigt.

(fest/sda)