Gericht erklärt Ölkonzern Jukos für insolvent

Das Moskauer Handelsgericht kam zu dem Schluss, dass der vormals grösste russische Ölkonzern bankrott und nicht mehr überlebensfähig sei. Für die Liquidation setzte Richter Pawel Markow einen Zeitraum von einem Jahr fest.

Der Insolvenzantrag war im März von 14 westlichen Banken mit der französischen Société Générale an der Spitze gestellt worden.

Gläubiger empfehlen Liquidation

Bereits in der vergangenen Woche hatte eine Versammlung der Jukos-Gläubiger einen Restrukturierungsplan des Managements verworfen, mit dem das Unternehmen noch gerettet werden sollte. Stattdessen empfahl die Versammlung die jetzt vom Gericht beschlossene Liquidation.

Hauptgläubiger bei Jukos sind der staatliche Konkurrent Rosneft sowie die Steuerbehörden. Sie beanspruchen 14,5 Milliarden Euro. Jukos ist nach der Fördermenge derzeit Russlands Nummer sieben und verfügt zudem noch über Raffinerien sowie das zweitgrösste Tankstellennetz des Landes.

Jukos war nach einem Streit um Steuerzahlungen bereits vor rund zwei Jahren de facto zerschlagen und Ende März einem Konkursverwalter unterstellt worden. Beobachter vermuten dahinter politische Gründe.

Jukos-Gründer und Kreml-Kritiker Michail Chodorkowski verbüsst derzeit eine achtjährige Haftstrafe in einem Straflager in Sibirien.

(bert/sda)