Experten liefern Erklärung für Swissair-Debakel

publiziert: Freitag, 24. Jan 2003 / 12:16 Uhr

Zürich - Der zusammengebrochene Luftfahrtkonzern SAirGroup hat seine sogenannte Hunter-Strategie nicht gemäss den eigenen Vorgaben umgesetzt. Es wurden praktisch nur marode Fluggesellschaften gekauft, die der Strategie nicht entsprachen.

Die eigene Hunter-Strategie nicht gemäss den Vorgaben umgesetzt.
Die eigene Hunter-Strategie nicht gemäss den Vorgaben umgesetzt.
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Zu diesem Schluss kommt ein Untersuchungsbericht der Revisiongesellschaft Ernst & Young (E&Y), die im Auftrage des Sachwalters die Vorgänge bei der SAirGroup von 1996 bis 2001 unter die Lupe nahm.

Das Nein der Schweizer zum EWR im Jahre 1992 bedeutete für die Swissair, dass sie keinen freien Zugang zum europäischen Markt gehabt habe, sagte E&Y-Partner Ancillo Canepa in Zürich.

Aus diesem Grunde habe sich der Flugkonzern entschieden, Allianzen mit anderen europäischen Airlines einzugehen, um auch die Interkontinentalflüge auszulasten. Geplant sei gewesen, lediglich Minderheitsbeteiligungen von 10 bis 30 Prozent zu erwerben.

In der Tat habe die SAirGroup de facto die Mehrheit an Fluggesellschaften erworben, die nicht oder nur bedingt der Strategie entsprochen hätten. Mit Ausnahme der polnischen LOT seien alle stark sanierungsbedürftig gewesen. Wegen den maroden Gesellschaften habe die Swissair sich massiv verschuldet.

Zudem gab die SAir-Group für die Einkäufe auch viel mehr Geld aus als geplant: Statt 300 Mio. Fr. betrug das Gesamtengagement 5,9 Mrd. Franken. Tatsächlich bezahlt worden seien 4,1 Mrd. Franken, sagte Canepa.

Zudem sei die SAirGroup durch die Übernahme von de facto Mehrheitspositionen ständig in Konflikt mit dem EU-Recht gekommen, welches die maximale Beteiligung von Nicht-EU-Anteilseignern auf 49,9 Prozent limitiert. Der Konzern wollte zwar das EU-Recht formell und nach aussen hin einhalten, hintendurch aber umgehen.

In der Folge griff die SAirGroup zu mehrstufigen Zwischenfinanzierungen mit Call-/Put-Optionen, hohen Garantieverpflichtungen sowie undurchsichtigen Strukturen und Transaktionen. Die Beteiligungen wurden nicht voll konsolidiert, obwohl die tatsächlichen Kontrollverhältnisse hätten offengelegt werden müssen, wie Canepa sagte.

(bert/sda)

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