Der Ölkonzern Yukos steht vor dem Konkurs

publiziert: Dienstag, 6. Jul 2004 / 17:56 Uhr / aktualisiert: Dienstag, 6. Jul 2004 / 23:15 Uhr

Moskau - Die Lage um Yukos spitzt sich zu. Am Mittwochabend läuft für den grössten russischen Ölkonzern die Frist zur Zahlung von Steuerschulden in Höhe von 2,8 Mrd. Euro ab. Die Konzernführung rechnet mit dem Konkurs.

Im russischen Finanzministerium wurde die Möglichkeit eines Kompromisses nicht ausgeschlossen.
Im russischen Finanzministerium wurde die Möglichkeit eines Kompromisses nicht ausgeschlossen.
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Trotz aller Erklärungen des Präsidenten und der Regierung macht das harte Eingreifen der Steuerbehörden eine Yukos-Pleite immer wahrscheinlicher, zitierten russische Agenturen den Konzernsprecher Alexander Schadrin.

Bislang haben die Steuerbehörden Nachzahlungen in Höhe von umgerechnet 5,5 Mrd. Euro für die Jahre 2000 und 2001 von Yukos gefordert. Die Justiz rechnet mit weiteren Forderungen für die Jahre 2002 und 2003.

Präsident Wladimir Putin hatte Mitte Juni gesagt, seine Regierung habe kein Interesse an einer Yukos-Pleite. Die Entscheidung liege aber bei den Gerichten. Im russischen Finanzministerium wurde die Möglichkeit eines Kompromisses mit Yukos nicht ausgeschlossen.

Sollte Yukos wie allgemein erwartet zum Donnerstag in Verzug geraten, können die Behörden einen Zahlungsbefehl erwirken. Wie schnell jedoch das Insolvenzverfahren eingeleitet wird, hängt nach Einschätzung westlicher Wirtschaftsexperten vom Druck der Gläubiger ab.

Neben den Steuerbehörden machen auch der Yukos-Mehrheitseigner Menatep und das westliche Bankenkonsortium als Kreditgeber Forderungen gegen Yukos geltend.

Hinter Menatep steht der beim Kreml in Ungnade gefallene Grossunternehmer Michail Chodorkowski. Der ehemalige Yukos-Konzernchef steht wegen mutmasslicher Betrugsdelikte in Moskau vor Gericht.

(bert/sda)

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