WorldCom-Chef John Sidgmore sagte in einem Telefoninterview, eine Finanzierung in Höhe von bis zu zwei Milliarden Dollar solle der Firma ein Weiterarbeiten während des Gläubigerschutzes ermöglichen. Die internationalen Aktivitäten des Konzerns seien von der Insolvenz nicht betroffen.

WorldCom ist in 65 Ländern tätig und hat 85.000 Angestellte. Die Firma will nach eigenen Angaben binnen zwei Wochen einen Sanierungsexperten einstellen, der der Firmenleitung assistieren soll.

«Wir denken, dass wir aus dem Prozess nach Kapitel 11 (dem Gläubigerschutz) als stärkere und gesündere Firma hervorgehen werden», sagte Sidgmore. Die Firma wolle den Gläubigerschutz nach neun bis zwölf Monaten wieder verlassen, hiess es.

Mit der Insolvenz würden auch jährliche Zinszahlungen von zwei Milliarden Dollar hinfällig, die WorldCom auf seine mehr als 30 Milliarden Dollar Schulden zahlen müsse, sagte Sidgmore.

Im vergangenen Monat hatte WorldCom eingestanden, Verluste in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar verschleiert zu haben. Das Eingeständnis hatte die Finanzmärkte weltweit in Aufruhr versetzt.

Die WorldCom-Aktie hatte am Freitag an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq beim Stand von 9 US-Cent geschlossen. 1999 wurde die Aktie noch mit 64 Dollar gehandelt.

(ba/sda)